Hörlesebrille

Eine Innovation für mehr Teilhabe

Gehörlose und hochgradig hörgeschädigte Menschen stoßen in der Kommunikation mit Hörenden auf erhebliche Barrieren. Diese erschweren nicht nur Ausbildung und berufliche Weiterentwicklung, sondern beeinträchtigen auch die Teilhabe an Arbeitsprozessen, Kongressen, Vorträgen, Teamsitzungen sowie an kulturellen Veranstaltungen wie Theaterbesuchen, Kinovorführungen und alltäglichen Gesprächen.

Um diese Barrieren zu überwinden, haben wir gemeinsam mit der Technischen Universität Wien die sogenannte Hörlesebrille entwickelt. Dieses innovative Tool nutzt einen anderen intakten Sinn – das Sehen –, um akustische Informationen zugänglich zu machen.

Die Hörlesebrille basiert auf einer Augmented-Reality-Technologie: Sie projiziert Textinformationen direkt in das Sichtfeld der Nutzer:innen. Mikrofone erfassen die gesprochene Sprache, die anschließend mithilfe von Transkriptionssoftware in Echtzeit in Text umgewandelt wird – sichtbar ausschließlich für die Träger:innen der Brille. Darüber hinaus ermöglicht die Brille, die Position von Sprecher:innen zu erkennen und zwischen verschiedenen Stimmen zu unterscheiden.

Diese Entwicklung eröffnet gehörlosen Menschen eine völlig neue, unabhängigere Form der Teilhabe an der hörenden, sprechenden Welt.

Für diese Innovation wurden wir 2016 als eines der drei Siegerprojekte des Magenta TUN-Fonds ausgezeichnet.

©Magenta/Marlena König